Gemeinsam gut unterwegs für die Region
Am Mittwoch, 13. Juli 2018 hat die Regio Wil politische Vertreter, Verwaltungsmitarbeiter sowie Parteimitglieder aller Couleur der Region in den Stadtsaal eingeladen mit dem Ansinnen den ESP Wil West in die Region zu tragen. Frei nach dem Motto: Gemeinsam gut unterwegs für die Region. Als Zugpferde für das millionenschwere Projekt standen Guido Grütter, Präsident der Regio Wil, Marc Mächler, Regierungsrat Kanton St. Gallen, die beiden Kantonsingenieure Andy Heller und Marcel John sowie Stadtpräsidentin Susanne Hartmann am Rednerpult und überbrachten dem Publikum eine Botschaft: Gewinnen werden wir nur gemeinsam.
Rund 2/3 des Weges sind bereits vergangen. Rechnet man mit dem Baubeginn 2023 wird schnell klar: das Projekt hat schon eine Geschichte. Angefangen mit dem simplen Wunsch nach einer Verkehrsentlastung und dem Lösungsansatz eines neuen Autobahnzubringers wurde daraus in den letzten 10 Jahren ein Entwicklungsprojekt für die gesamte Region. In seiner Konstellation mit den beiden involvierten Kantonen St. Gallen (Landbesitz) und Thurgau (Planungshoheit), dem Kommitement der 22 Gemeinden der Regio Wil ihre Arbeitszonen im ESP Wil West zu konzentrieren und der Komplexität an rund 50 involvierten kleinen bis grossen Massnahmen zur Optimierung der Verkehrsflüsse ist das Projekt beispielhaft für die gesamte Schweiz und in der Fachwelt inzwischen weit bekannt. Höchste Zeit dieses fachtechnische Projekt nun zu einem Projekt der Region werden zu lassen.
Der Start ist geglückt
Die Region steht vor einem entscheidenden Entwicklungsschritt. Gelingt es die Wirtschaftsentwicklung in der Region nach einem neuen, zukunftsträchtigen Ansatz zu voranzutreiben? Der Start ist geglückt! Mit den Agglomerationsprogrammen stützt der Bund das Vorgehen der Region. Je nach Qualität der Programme mit mehr oder mit weniger Mitteln. Der Bund ist bei der Prüfung zum Schluss gekommen, dass das Programm Wil, welches von den Kantonen SG und TG sowie der Regio Wil als Trägerschaft mit dem Schwerpunkt ESP Wil West eingereicht wurde, zu unterstützen ist. Der Bund sieht grosses Potential in den geplanten Massnahmen und ist bereit 37 Millionen zu investieren um diese Entwicklung zu fördern. Das ASTRA hat den Autobahnanschluss Wil West in ihrem STEP-Programm aufgenommen und damit zugesagt, diesen zu bauen. Auch das BAV zieht am selben Strang und hat die Verlegung der Frauenfeld-Wil-Bahn in ihre Planungsinstrumente aufgenommen.
Jetzt sind wir gefragt
Die Planungssicherheit besteht. Was der ESP Wil West jetzt braucht, damit das Projekt zum Erfolg für die Region wird, ist der Support der Bevölkerung. Guido Grütter betont: Das ist kein Politikerprojekt! Hier geht es nicht darum, dass sich einzelne Politiker ein Denkmal setzten wollen. Das ist ein Projekt für die lokale und regionale Wirtschaft. Und diese ist das Rückgrat einer prosperierenden Gesellschaft. Entscheidende Meinungsführer um diese Botschaft zu transportieren, das ist das Publikum. Gemeinsamer Wille zeigt sich im gemeinsamen Handeln.
Region hat Potenzial nach oben
Der ESP Wil West ist eines der entschiedensten Entwicklungsvorhaben der gesamten Ostschweiz. Das Gesamtvorhaben ESP Wil West darf nicht alleine als isoliertes Infrastrukturvorhaben gesehen werden, sondern als Vorhaben zur Stärkung des Wirtschafts-, Arbeits- und Wohnstandortes der Region. Die Ostschweiz als Ganzes ist gefordert ihre Attraktivität zu steigern um- bestehenden Unternehmen Perspektiven zu bieten und
- jungen Menschen und Fachkräften eine Zukunft in der Region zu ermöglichen und sie nicht an andere Ballungsräume zu verlieren und
- attraktive Bedingungen für Neuansiedlungen zu schaffen um im Standortwettbewerb erfolgreich punkten zu können.
Regierungsrat Marc Mächler, selbst einer aus der Region, ist überzeugt dass der Standort hervorragend gelegen ist, denn er ist die erste Adresse zur Ostschweiz angrenzend an den wachsenden Metropolitanraum Zürich. Die Region verfügt über gewachsenes Produktionsknowhow, innovative KMU's und Gewerbebetriebe mit engagierten Berufsleuten. Zudem kann die Ostschweiz mit Kostenvorteilen punkten. Kostenvorteile in Miete, Lohnkosten und für das, was sie hier für das Mittagessen bezahlen, erhalten sie in Zürich kaum etwas zwischen die Zähne, so Marc Mächler. In Kombination mit der hervorragenden Wohn- und Lebensqualität hat die Region durchaus Potential jedoch entscheidende Lücken in der infrastrukturellen Entwicklung. Genau diese werden mit dem Vorhaben ESP Wil West mit den flankierenden Massnahmen in der Stadt Wil geschlossen.
Wil West und die Entwicklung der Region Wil wird von den beiden Regierungen der Kantone Thurgau und St. Gallen vollumfänglich unterstützt betont Regierungsrat Marc Mächler im Beisein des Thurgauer Regierungsrates Walter Schönholzer. Der Bund und die Kantone glauben an die Region und unterstützen die Entwicklung massgeblich mit finanziellen Mitteln. Der Ball geht nun an die Region. Es ist an Ihnen, die lokale Akzeptanz für das Vorhaben in der Bevölkerung zu schaffen. Die Region hat Potential nach oben lassen sie es uns gemeinsam erschliessen.
Eine Vielzahl von Nutzen
Der ESP Wil West bringt der Region eine Vielzahl von Nutzen:
- Deutliche Verbesserung der Verkehrssituation durch aktive Lenkung der Verkehrsströme an die Peripherie und einer deutlichen Aufwertung von ÖV und Fuss und Veloverkehr in der gesamten Region.
- Beitrag gegen die Zersiedlung der Landschaft durch die Konzentration von Industrie- und Gewerbeflächen an ideal erschlossener Lage, einer Eindämmung von zufälligen baulichen Entwicklungen und einem sorgsamen Umgang mit den Ressourcen.
- Starke Impulse für die Wirtschaft durch ein hervorragend erschlossenes Areal an bester Lage, einem Leuchtturm in Sachen Energie und Mobilität und der Stärkung der Wahrnehmung der Wirtschaftsregion, grosse zusammenhängenden Nutzungsflächen mit regionalen Koorperations- und Synergiemöglichkeiten.
- Mehr Arbeitsplätze und Lebensqualität für die Wohnbevölkerung durch die Aufwertung der Regionsgemeinden als Wohn- und Lebensräume durch optimierte Verkehrsführung, Entwicklungsmöglichkeiten für zukünftige Generationen und der Möglichkeit in der Region zu Wohnen und zu Arbeiten.
Infrastrukturmassnahmen ESP Wil West und Flankierende Massnahmen
Um die von RR Marc Mächler erwähnten Lücken in der infrastrukturellen Entwicklung zu schliessen wurden innerhalb eines Jahres eine, wie es Kantonsingenieur Andy Heller sagt, Meisterleistung erbracht. Innert kürzester Zeit wurde ein grosses Set von rund 50 Massnahmen (ÖV, LV und MIV) zusammengestellt und auf ein Niveau ausgearbeitet, welches dem Bund erlaubte den Effekt der Massnahmen einzuschätzen. Grundlage dafür war die Prämisse, den Verkehr nicht zwingend über das Stadtzentrum zu führen, sondern an die Peripherie zu verlegen und somit wesentlich effizienter abwickeln zu können. Für die Umsetzung der Massnahmen wurden diese in unterschiedliche Gruppen unterteilt und sollen während rund 10 Jahren umgesetzt werden. Wichtig ist es dabei, zusammenhängende Massnahmen aufeinander abgestimmt, realisieren zu können. Dies bedarf einer intensiven Koordination der verschiedenen Beteiligten wie Kantonsingenieur Marcel John betont.
Gewinnen werden wir nur gemeinsam
Die Vorhaben rund um den ESP Wil West und die flankierenden Massnahmen in der Stadt Wil sind von hoher Komplexität. In einem ersten Schritt wurde dies dem Bund bewiesen, dass es funktioniert und infrastrukturell in sich stimmig ist. Das hat es mit dem Prüfbericht des Agglomerationsprogrammes 3. Gen. geschafft. Die Zustimmung der Bundesgelder alleine genügt jedoch nicht. Das Gesamtkonzept ist im hohen Masse auf die Unterstützung der Stimmbürger und Stimmbürgerinnen angewiesen. Bereits 2021 wird die Bevölkerung der Stadt Wil und der tangierten Thurgauer Gemeinden über erste politische Vorlagen abstimmen müssen. Die grosse Herausforderung ist, in der Bevölkerung einen Boden der Akzeptanz zu legen. Die politische Zustimmung der einzelnen Einwohnerin, des einzelnen Einwohners wird das Projekt dann erhalten, wenn es gelungen ist zu überzeugen, dass mit dem ESP Wil West und den flankierenden Massnahen für die Gemeinschaft etwas Sinnvolles entsteht. Susanne Hartmann, Stadtpräsidentin von Wil ist überzeugt: Der ESP Wil West ist mehr als ein Infrastrukturprojekt. Die flankierenden Massnahmen sind mehr als einfache Strassenvorhaben. In der Summe ist das Gesamtvorhaben der entscheidende Standortentwicklungsschritt für die Stadt und die Region Wil. Der Bund glaubt an den grossen Entwicklungsnutzen nun muss dieser Glauben auch in den Regionsgemeinden etabliert werden. Haben wir den Mut in die Zukunft zu investieren und gemeinsam vorwärts zu gehen. Gewinnen können wir nur gemeinsam, appelliert Susanne Hartman an die Anwesenden.
Zustimmung mit klaren Forderungen an die Umsetzung
Das Publikum signalisierte klare Zustimmung zum Gesamtkonzept. Unterschiedliche Wortmeldungen zeigten aber auch wo Unsicherheiten noch liegen. Einige konnten noch nicht entkräftet werden, da sie Teil der momentanen laufenden Arbeiten sind: Zur Zeit werden unterschiedliche Grundlagen erarbeitet, welche die Fragen der Energie, der Mobilität, Parkraummanagement, Gestaltungsvorschriften etc. beantworten sollen. RR Marc Mächler sprach sich jedoch deutlich dafür aus, dass innovative Energielösungen gesucht werden, mobilitätsarme Konzepte hoch gewichtet werden und platzarme Parkiersysteme angestrebt werden. Wichtiges Element um diese Anforderungen umzusetzen ist der Gestaltungsplan, welcher Grundlage für die Kantonale Nutzungszone ist. Eine grosse He